Das Wort Bin Ich

Der Prophet Hosea

Volksbibel 2000

- Kapitel 4 -

Gottes Anklage gegen Israel

1
Ihr Kinder Israels, vernehmt das Wort des Herrn! Klage erhebt der Herr gegen des Landes Bewohner; denn keine Treue, keine Frömmigkeit, keine Gotteserkenntnis gibt es mehr im Land.
2
Meineid und Lüge, Mord, Diebstahl und Ehebruch sind im Schwang; Bluttat reiht sich an Bluttat.
3
Darum trauert das Land und dahin siecht alles, was darin wohnt, samt den Tieren des Feldes und den Vögeln des Himmels. Dahingerafft werden selbst die Fische des Meeres.
4
Wahrlich, keiner wird verklagt, keiner getadelt! Doch mit dir will ich rechten, o Priester!
5
Darum wirst du straucheln bei Tag, und auch der Lügenprophet wird mit dir stürzen bei Nacht. Vernichten will ich auch deine Mutter.
6
Mein Volk wird vernichtet, weil die Erkenntnis ihm fehlt. Weil du verschmäht die Erkenntnis, verwerfe ich dich als meinen Priester. Weil du vergessen deines Gottes Gesetz, vergesse auch ich deiner Kinder.
7
Je mehr ihrer wurden, um so mehr verfehlten sie sich gegen mich. Ihre Ehre will ich in Schande verwandeln.
8
Sie nähren sich von der Sünde meines Volkes und gieren nach seiner Schuld.
9
So wird es dem Priester wie dem Volk ergehen. Heim suche ich an ihm seinen Wandel und vergelte ihm seine Frevel.
10
Opferfleisch sollen sie fressen, doch nicht satt davon werden. Götzendienst lassen sie halten und haben doch keinen Segen davon, weil sie es verschmähten, den Herrn zu verehren.

Die Abgötterei Israels

11
Töricht machen Götzendienst mit Wein und Most.
12
Mein Volk befragt ein Holzstück. Sein Stab soll Auskunft ihm geben. Der Geist der Hurerei hat es betört. Von Gott ist es abgefallen zur Abgötterei.
13
Auf Bergesgipfeln bringen sie Opfer dar; bringen Räucherwerk dar auf den Hügeln, unter Eichen, Pappeln und Terebinthen; - denn ihr Schatten tut wohl -, so kommt es, daß zu Dirnen werden eure Töchter und eure Schwiegertöchter Ehebruch treiben.
14
Doch strafe ich eure Töchter nicht, daß sie zu Dirnen geworden, noch eure Schwiegertöchter, daß Ehebruch sie treiben; denn ihr selbst geht mit Götzendirnen auf die Seite und mit Tempeldirnen opfert ihr. Das Volk aber hat keine Einsicht darin und kommt so zu Fall.
15
Wenn du, Israel, Götzendienst treibst, so möge doch Juda sich nicht verschulden! Geht nicht nach Gilgal! Zieht nicht nach Bet-Awen! Schwört nicht:>So wahr der Herr lebt!<
16
Ist Israel störrisch wie eine störrische Kuh, wie soll der Herr sie da weiden gleich einem Lamm auf offener Flur?
17
Efraim steht mit den Götzen im Bund. - Laß ihn fahren!
18
Ist das Zechgelage zu Ende, fängt der Götzendienst an. Ihrem großen Gott ziehen sie vor den Götzen!
19
Ein Sturmwind faßt sie mit seinen Flügeln, ob ihrer Opfer werden sie zuschanden!