Der Prophet ermahnt die Menschen, das Gesetz der Weisheit zu befolgen, und ermutigt sie, geduldig zu sein und auf ihre Befreiung zu hoffen
1
Sie ist das Buch von Gottes Geboten und das Gesetz, das in Ewigkeit gilt: alle, die an ihr festhalten, kommen zum Leben, aber sterben werden die, welche sie verlassen.
2
Bekehre dich, Jakob, und ergreife sie! wandle zu dem Glanze, der vor ihrem Licht ist!
3
Gib keinem anderen deine Ehre preis, noch was dir frommt, einem fremden Volke!
4
Wohl uns Israeliten, daß uns bekannt ist, was Gott wohlgefällt!
5
Fasse Mut, mein Volk, du Überrest(a) Israels!
6
Verkauft seid ihr an die Heiden, aber nicht zum Untergang; nein, weil ihr Gott erzürnt habt, seid ihr euren Widersachern preisgegeben worden;
7
weil ihr den erbittert habt, der euch geschafft hat, weil ihr Dämonen geopfert habt und nicht Gott.
8
Vergessen hattet ihr den ewigen Gott, der euch ernährte; aber auch Jerusalem habt ihr betrübt, das euch großgezogen hatte;
9
denn es sah den von Gott auf euch herabkommenden Zorn und sprach klagend:
10
(9) »Hört ihr, die ihr um Zion wohnt! denn Gott hat großes Leid über mich gebracht;(10) denn ich habe die Wegführung meiner Söhne und Töchter gesehen, die der Ewige über sie verhängt hat.
11
Ach mit Freuden hatte ich sie großgezogen, aber mit Klage und Trauer habe ich sie wegziehen lassen!
12
Niemand möge sich freuen über mich, die ich Witwe geworden und von so vielen verlassen bin! Ich bin einsam geworden wegen der Sünden meiner Kinder, weil sie abgewichen waren von Gottes Gesetz,
13
und seiner Satzungen nicht achteten und auf den Wegen der Gebote Gottes nicht wandelten und die Pfade der Zucht nicht in seiner Gerechtigkeit betraten.
14
Kommt, die ihr um Zion her wohnt, und gedenkt der Gefangenschaft meiner Söhne und Töchter, die der Ewige über sie verhängt hat.
15
Denn er hat gegen sie ein Volk von fern hergeführt, ein freches Volk mit fremder Sprache, das weder Scheu vor Greisen noch Mitleid mit Kindern hatte;
16
die haben die Lieblinge der Witwe weggeschleppt und die Vereinsamte ihrer Töchter beraubt!
17
Ich aber, wie vermöchte ich euch zu helfen?
18
Denn nur er, der das Unheil herbeigeführt hat, wird euch aus der Hand eurer Feinde befreien.
19
Zieht von dannen, ihr Kinder, zieht fort, denn ich muß vereinsamt hier zurückbleiben.
20
Ausgezogen habe ich das Gewand des Friedens und angezogen das Trauerkleid meines Flehens. Schreien will ich zum Ewigen alle Tage!
21
Habt Mut, Kinder! schreiet zu Gott, daß er euch errette aus der Gewaltherrschaft, aus der Hand der Feinde!
22
Denn ich, ich erhoffe vom Ewigen euer Heil, und Freude ist mir vom Heiligen zuteil geworden ob der Erbarmung, die euch in Bälde widerfahren wird von eurem ewigen Erretter.
23
Denn mit Weinen und Wehklagen habe ich euch ziehen lassen, aber Gott wird euch mir zurückgeben mit Wonne und Freude in Ewigkeit.
24
Denn gleichwie jetzt die Nachbarstädte Zions eure Wegführung gesehen haben, so werden sie in Bälde eure Errettung durch Gott schauen, die euch zuteil werden wird mit großer Pracht und Herrlichkeit des Ewigen.
25
Kinder, ertragt mit Geduld den von Gott über euch gekommenen Zorn; verfolgt hat dich der Feind, aber du wirst seine Vernichtung in Kürze schauen und ihnen den Fuß auf den Nacken setzen.
26
Meine zarten Kindlein haben rauhe Wege wandeln müssen, sind weggeführt worden, gleich einer von Feinden geraubten Herde.
27
Seid mutig, meine Kinder, und schreiet zu Gott! denn er, der dies über euch verhängt hat, wird euer gedenken.
28
Jedoch wie euer Sinn darauf gerichtet gewesen ist, von Gott abzufallen, so seid jetzt zehnfach eifriger, ihn zu suchen.
29
Denn der das Unheil über euch verhängt hat, wird auch mit eurer Rettung ewige Freude über euch bringen«.
30
Fasse Mut, Jerusalem! es wird dich trösten, der dir den Namen gegeben hat.
31
Wehe denen, die dir Böses erwiesen und sich gefreut haben über deinen Fall!
32
Wehe den Städten, denen deine Kinder als Sklaven haben dienen müssen! Wehe der Stadt, die deine Söhne aufgenommen hat!
33
Denn wie sie ob deiner Niederlage sich gefreut und ob deines Falles frohlockt hat, also soll sie trauern müssen bei ihrer eigenen Verödung.
34
Und wegnehmen will ich ihre Freude an ihrem zahlreichen Volke und will ihren Stolz in Trauer verwandeln.
35
Denn Feuer wird über sie kommen vom Ewigen auf lange Tage hin, und sie soll von bösen Geistern bewohnt werden für lange Zeit.
36
Schaue umher nach Osten, Jerusalem, und sieh die Freude, die von Gott zu dir kommt!
37
Siehe, es kommen deine Kinder, die du hast ziehen lassen; sie kommen geschart vom Aufgang bis zum Niedergang auf das Geheiß des Heiligen und freuen sich der Herrlichkeit Gottes.
Fußnoten