Das Wort Bin Ich

Das Buch Judit

Menge-Bibel :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 14 -

Die Israeliten greifen die Assyrer an. Als diese ihren General erschlagen sehen, geraten sie in panische Angst

1
Darauf sagte Judith zu ihnen: Hört mich an, meine Brüder! Nehmt diesen Kopf und hängt ihn an die Brustwehr eurer Mauer.
2
Und wenn der Morgen anbricht und die Sonne über der Erde aufgeht, so nehmt allesamt eure Kriegswaffen und zieht, alle kriegstüchtigen Männer, aus der Stadt hinaus; setzt einen Anführer über sie, als ob ihr in die Ebene gegen die Vorhut der Assyrer hinabziehen wolltet. Doch ihr braucht nicht hinabzuziehen,
3
denn jene werden ihre Waffen ergreifen und in ihr Lager abmarschieren; dort werden sie die Feldherren des assyrischen Heeres wecken und zum Zelte des Holofernes laufen, ihn aber nicht finden; infolge davon werden sie erschrecken und die Flucht vor euch ergreifen.
4
Dann verfolgt ihr sie im Verein mit allen Bewohnern des Landes Israel und haut sie auf allen Wegen nieder.
5
Bevor ihr aber dieses tut, ruft mir den Ammoniter Achjor; er soll den Mann sehen und erkennen, der das Haus Israel verachtet und ihn selbst zu uns als zum Tode geschickt hat».
6
Man rief also den Achjor aus dem Hause des Ozias. Als er kam und den Kopf des Holofernes in der Hand eines Mannes unter dem versammelten Volke sah, fiel er vornüber zu Boden und verlor die Besinnung.
7
Als man ihn dann aufhob, warf er sich vor Judith nieder, bezeigte ihr seine Huldigung und rief aus: »Gepriesen seist du in allen Hütten Israels und unter allen Völkern, welche erschrecken werden, wenn sie deinen Namen hören.
8
Und nun erzähle mir doch alles, was du in diesen Tagen getan hast«. Da erzählte ihm Judith, mitten unter dem Volke stehend, alles was sie getan hatte seit dem Tage ihres Weggangs bis jetzt, wo sie mit ihnen redete.
9
Als sie ihren Bericht beendet hatte, brach das Volk in lauten Jubel aus und ließ ein Freudengeschrei in der ganzen Stadt erschallen.
10
Als Achjor aber alles sah, was der Gott Israels vollbracht hatte, glaubte er fest an diesen Gott; er ließ sich beschneiden und wurde in das Haus Israel aufgenommen bis auf diesen Tag.
11
Als nun der Morgen anbrach, hängten sie den Kopf des Holofernes an die Mauer, ergriffen dann Mann für Mann ihre Waffen und zogen in Scharen nach den Zugängen zum Berge.
12
Als die Assyrer sie erblickten, schickten sie Boten an ihre Anführer; diese begaben sich zu den Feldherren und Obersten und zu allen ihren Hauptleuten.
13
Die verfügten sich zum Zelte des Holofernes und sagten zu dem Hausmarschall: »Wecke doch unsern Herrn, denn das Knechtsgesindel wagt es zum Kampfe mit uns herabzukommen, um völlig vernichtet zu werden«.
14
Bagoas ging also hinein und klopfte am Vorhang des Zeltes; er nahm nämlich an, Holofernes schlafe bei der Judith.
15
Da aber niemand sich hören ließ, schob er den Vorhang zurück, trat in das Schlafgemach und fand ihn tot am Fußschemel hingestreckt daliegend mit abgehauenem Kopfe.
16
Da erhob er ein lautes Geschrei mit Weinen und Wehklagen und Geheul und zerriß seine Kleider. Dann eilte er in das Zelt, wo Judith gewohnt hatte, und als er sie dort nicht fand, stürzte er unter das Kriegsvolk hinaus und schrie: »Dieses Knechtsgesindel hat Verrat geübt! Ein einziges hebräisches Weib hat Schande über das Haus des Königs Nabuchodonosor gebracht! Ach, da liegt Holofernes am Boden ohne Kopf!« Als die Anführer des assyrischen Heeres diese Worte vernahmen, zerrissen sie ihre Kleider und waren ganz fassungslos; Wehklagen und lautes Geschrei erscholl von ihnen inmitten des Lagers.

Die Israeliten greifen die Assyrer an. Als diese ihren General erschlagen sehen, geraten sie in panische Angst

1
Judith aber sprach zu dem ganzen Volke: Höret mich, Brüder! hänget dieses Haupt an unseren Mauern auf.
2
Und wenn die Sonne aufgeht, ergreife ein jeder seine Waffen und rücket mit Ungestüm aus, ohne aber hinabzuziehen, sondern als wenn ihr sie überfallen wolltet.
3
Dann werden die Kundschafter zu ihrem Heerführer eilen müssen, um ihn zum Kampfe aufzuwecken.
4
Wenn also ihre Führer zu dem Zelte des Holofernes laufen und dessen Rumpf in seinem Blute liegend finden, so wird sie Furcht befallen.
5
Nehmt ihr dann wahr, dass sie fliehen, so eilet ihnen ohne Besorgnis nach; denn der Herr wird sie unter euern Füßen zertreten.
6
Als nun Achior die Macht sah, welche Gott an Israel zeigte, verließ er die Gebräuche des Heidentums, glaubte an Gott, ließ die Vorhaut seines Fleisches beschneiden und ward in das Volk Israel aufgenommen, mit allen Nachkommen seines Geschlechtes bis auf den heutigen Tag.
7
Sobald also der Tag anbrach, hingen sie das Haupt des Holofernes an der Mauer auf, und alle Männer ergriffen ihre Waffen und zogen unter großem Getümmel und Geschrei aus.
8
Als dies die Kundschafter sahen, liefen sie zu dem Zelte des Holofernes.
9
Die aber, welche im Zelte waren, kamen und machten vor dem Eingange des Schlafgemaches Geräusch, um ihn aufzuwecken, und erregten geflissentlich Lärm, damit Holofernes nicht sowohl durch Weckende als durch ihr Getümmel zum Erwachen gebracht würde.
10
denn niemand wagte es, an das Schlafgemach des Mächtigen der Assyrier zu klopfen, oder es zu öffnen und hineinzugehen.
11
Als aber seine Führer und Obersten und alle Hauptleute des Heeres des Königs von Assyrien gekommen waren, sprachen sie zu den Kämmerlingen:
12
Gehet hinein und wecket ihn auf, denn die Mäuse sind aus ihren Löchern gebrochen und haben es gewagt, uns zum Kampfe herauszufordern!
13
Da ging Bagao in sein Schlafgemach, stellte sich vor den Vorhang und klatschte in die Hände; denn er vermutete, dass er mit Judith schlafe.
14
Da er aber keine Bewegung, als ob er darin liege, wahrzunehmen vermochte, trat er näher zu dem Vorhange heran und hob denselben auf; da sah er den Leichnam des Holofernes ohne den Kopf, in seinem Blute gebadet, auf der Erde liegend, und schrie weinend laut auf und zerriss seine Kleider.
15
Dann ging er in das Zelt der Judith, und da er sie nicht fand, eilte er zu dem Volke hinaus
16
und sprach: Eine einzige hebräische Frau hat in dem Hause des Königs Nabuchodonosor Unheil angerichtet, denn sehet, Holofernes liegt auf der Erde, und sein Haupt ist nicht mehr an ihm.
17
Als dies die Obersten der Heeresmacht der Assyrier hörten, zerrissen alle ihre Kleider und es überfiel sie unerträgliche Furcht und Bestürzung und ihr Gemüt ward sehr verwirrt
18
und es entstand ein unsägliches Geschrei in ihrem Lager.