Das Wort Bin Ich

Das Buch Judit

Lutherbibel :: Allioli - Arndt Bibel

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- Kapitel 16 -

Der Lobgesang der Judith: ihr tugendhaftes Leben und ihr Tod

1
Da sang Judith dem Herrn dies Lied und sprach:
2
Spielet dem Herrn mit Pauken und klinget ihm mit Zimbeln; singet ihm ein neues Lied, seid fröhlich und rufet seinen Namen an!
3
Der Herr ist's, der den Kriegen steuern kann; Herr heißt sein Name.
4
Er streitet für sein Volk, daß er uns errette von allen unsern Feinden.
5
Assur kam vom Gebirge von Mitternacht mit einer großen Macht; seine Menge verstopfte die Bäche, und seine Pferde bedeckten das Land;
6
er drohte, mein Land zu verbrennen, und meine Mannschaft zu erwürgen, Kinder und Jungfrauen wegzuführen.
7
Aber der Herr, der allmächtige Gott, hat ihn gestraft, und hat ihn in eines Weibes Hände gegeben.
8
Denn kein Mann, und kein Krieger hat ihn umgebracht, und kein Riese hat ihn angegriffen; sondern Judith, die Tochter Meraris, hat ihn niedergelegt mit ihrer Schönheit.
9
Denn sie legte ihre Witwenkleider ab, und zog ihre schönen Kleider an zur Freude den Kindern Israel;
10
sie bestrich sich mit köstlichem Wasser, und flocht ihre Haare ein, ihn zu betrügen;
11
ihre schönen Schuhe verblendeten ihn, ihre Schönheit fing sein Herz; aber sie hieb ihm den Kopf ab,
12
daß sich die Perser und Meder entsetzten vor solcher kühnen Tat.
13
Und der Assyrer Heer heulte, da meine Elenden hervorkamen, so vor Durst verschmachtet waren.
14
Die Knaben erstachen die Assyrer und schlugen sie auf der Flucht wie Kinder. Sie sind vertilgt von dem Heer des Herrn, meines Gottes.
15
Laßt uns singen ein neues Lied dem Herrn, unserm Gott!
16
Herr Gott, du bist der mächtige Gott, der große Taten tut; und niemand kann dir widerstehen.
17
Alle deine Kreatur muß dir dienen; denn was du sprichst, das muß geschehen. Wo du einem einen Mut gibst, das muß fortgehen, und deinem Wort kann niemand Widerstand tun.
18
Die Berge müssen zittern, und die Felsen zerschmelzen wie Wachs vor dir.
19
Aber die dich fürchten, denen erzeigst du große Gnade. Denn alles Opfer und Fett ist viel zu gering vor dir; aber den Herrn fürchten, das ist sehr groß.
20
Weh den Heiden, die mein Volk verfolgen; denn der allmächtige Herr richtet sie, und sucht sie heim zur Zeit der Rache.
21
Er wird ihren Leib plagen mit Feuer und Würmern; sie werden brennen und heulen in Ewigkeit.
22
Nach solchem Sieg zog alles Volk von Bethulia gen Jerusalem, den Herrn anzubeten, und reinigten sich und opferten Brandopfer und was sie gelobt hatten.
23
Und Judith hängte auf im Tempel alle Waffen des Holofernes und den Vorhang, den sie von seinem Bette genommen hatte, daß es dem Herrn geweiht sein sollte ewiglich.
24
Und das Volk war fröhlich zu Jerusalem bei dem Heiligtum mit der Judith drei Monate lang und feierten den Sieg.
25
Danach zog jedermann wieder heim; und Judith kam auch wieder gen Bethulia
26
und ward hoch geehrt im ganzen Lande Israel.
27
Und sie nahm keinen Mann nach ihres ersten Mannes Manasse Tod.
28
Und sie ward sehr alt und blieb in ihres Mannes Hause, bis sie hundertundfünf Jahre alt ward. Und ihre Magd machte sie frei. Danach starb sie zu Bethulia, und man begrub sie bei ihrem Mann Manasse.
29
Und das Volk trauerte um sie sieben Tage lang. Und ehe sie starb, teilte sie all ihr Gut unter ihre und ihres Mannes Verwandte.
30
Und so lange sie lebte und dazu lange hernach, wagte niemand, Israel zu überfallen.
31
Und der Tag dieses Siegs wird bei den Hebräern für ein großes Fest gehalten und von ihnen gefeiert bis auf diesen Tag.

Der Lobgesang der Judith: ihr tugendhaftes Leben und ihr Tod

1
Alsdann sang Judith dem Herrn dieses Lied:
2
Stimmet dem Herrn an mit Pauken, spielet dem Herrn mit Zimbeln, singet ihm ein neues Lied, erhebet ihn und rufet seinen Namen an!
3
Der Herr vernichtet die Kriegsmacht, Herr ist sein Name.
4
Er hat sein Heerlager aufgeschlagen inmitten seines Volkes, um uns aus der Hand aller unserer Feinde zu retten.
5
Assur kam aus den Gebirgen von Norden her mit der Fülle seiner Macht, seine Menge dämmte die Ströme und seine Rosse bedeckten die Täler.
6
Er sagte, er werde mein Land niederbrennen, meine Jünglinge mit dem Schwerte töten, meine Kinder zur Beute machen und meine Jungfrauen in der Gefangenschaft überliefern.
7
Doch der Herr, der Allmächtige, hat über ihn Schaden gebracht und ihn in die Hände einer Frau gegeben, und sie hat ihn durchbohrt.
8
Denn ihr Gewaltiger fiel nicht durch Jünglinge noch schlugen ihn die Söhne Titans noch setzten sich ihm hohe Riesen zur Wehr, sondern Judith, Meraris Tochter, vernichtete ihn durch ihres Angesichtes Schönheit.
9
Denn sie zog ihre Witwenkleider aus und zog Festeskleider an, zum Jubel der Söhne Israels.
10
Sie salbte ihr Antlitz mit Salbe und band ihre Locken mit einer Kopfbinde zusammen und legte ein neues Gewand an, ihn zu berücken.
11
Ihre Sandalen rissen seine Augen hin, ihre Schönheit nahm seine Seele gefangen, mit dem Schwerte zerhieb sie seinen Nacken.
12
Es schauderten die Perser vor ihrem Mute und die Meder vor ihrer Kühnheit.
13
Da schrie das Heerlager der Assyrier laut auf, als meine Niedergebeugten erschienen, schmachtend vor Durst.
14
Söhne junger Frauen durchbohrten sie und töteten sie, da sie wie Kinder flohen; sie kamen um im Kampfe vor dem Angesichte des Herrn, meines Gottes.
15
Lasset uns dem Herrn ein Lied singen, ein neues Loblied lasset uns unserm Gott singen!
16
Adonai, Herr! du bist groß und herrlich in deiner Kraft und niemand kann dich übertreffen.
17
Dir sollen alle deine Geschöpfe dienen! Denn du sprachst und es ward; du sandtest deinen Geist und es ward erschaffen, und niemand vermag deiner Stimme zu widerstehen.
18
Die Berge wanken in ihren Gründen mit den Wassern, die Felsen zerschmelzen wie Wachs vor deinem Antlitz.
19
Aber die, welche dich fürchten, werden bei dir in allem groß sein.
20
Wehe dem Volke, das sich über mein Volk erhebt; denn der Herr, der Allmächtige, wird sich an ihnen rächen, wird sie heimsuchen am Tage des Gerichtes!
21
Denn er wird ihr Fleisch dem Feuer und den Würmern preisgeben, dass sie brennen und es fühlen in Ewigkeit!
22
Und es geschah hiernach, dass das ganze Volk nach dem Siege nach Jerusalem kam, den Herrn anzubeten; und alle brachten, sobald sie rein waren, Brandopfer und was sie gelobt und verheißen hatten, dar.
23
Judith aber brachte die gesamte Waffenrüstung des Holofernes, welche ihr das Volk gegeben hatte, und das Mückennetz, das sie selbst aus seiner Kammer genommen hatte, als Weihegeschenk der Vergessenheit dar.
24
Und das Volk war fröhlich vor dem Heiligtume und drei Monate lang feierte man mit Judith das Freudenfest dieses Sieges.
25
Nach diesen Tagen aber kehrte ein jeder in sein Haus zurück und Judith ward hochgeachtet in Bethulia und sehr berühmt im ganzen Lande Israel.
26
Denn mit der Tapferkeit vereinigte sich die Keuschheit, so dass sie keinen Mann erkannte alle Tage ihres Lebens, seitdem Manasses, ihr Mann, gestorben war.
27
An den Festtagen aber erschien sie in großer Pracht.
28
Und sie blieb im Hause ihres Mannes hundertfünf Jahre und ließ ihre Magd frei und starb und ward bei ihrem Manne in Bethulia begraben.
29
Und das ganze Volk trauerte um sie sieben Tage lang.
30
Die ganze Zeit ihres Lebens hindurch und viele Jahre nach ihrem Tode war niemand, der Israel beunruhigt hätte.
31
Der Tag dieser Siegesfeier aber ward von den Hebräern in die Zahl der heiligen Tage aufgenommen und von den Juden von jener Zeit an bis auf den heutigen Tag gefeiert.